11.00
|
Keynotes
Digitalstrategien von Bund und Ländern – Rahmenbedingungen der digitalen Transformation
Digitale Verantwortung der Wirtschaft – Der Spagat zwischen Innovation, Sicherheit und neuen Anforderungen
|
11.25
|
Fishbowldiskussion:
|
12.15 |
Fishbowldiskussion:
|
Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Mitglied des Deutschen Bundestags
„Digitalisierung und Vernetzung sind in vollem Gange und bringen tiefgreifende Veränderungen der Wirtschaft und Gesellschaft mit sich. Nur durch eine gut vernetzte Herangehensweise werden wir diese meistern können.“
Managing Director, VP and General Manager Intel Germany und Vorstandsmitglied der Charta digitale Vernetzung e.V.
„Unsere Gesellschaft braucht Innovationen, um wettbewerbsfähig zu sein, aber auch um sich weiterzuentwickeln.“
Mitglied der Geschäftsleitung Bitkom e.V. und Sachverständige der Bundestags-Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“
„Was die Anwendung von KI betrifft, muss Europa sicherlich seinen eigenen Weg finden. Denn die wirtschaftliche und gesellschaftliche Ausgangslage hier ist eine andere als in den USA oder China. Aber wir sollten nicht zu lange und zögerlich nach dem Weg fragen, sondern nach erster Orientierung beherzt loslaufen und in regelmäßigen Abständen prüfen, ob die eingeschlagene noch Richtung stimmt. Wir haben genügend Grundrechtswegweiser mit Hilfe derer wir das tun können.“
Chief Medical Officer Merck
„Wir haben eine strikte ethische Verpflichtung, die empfindlichsten Informationen zu schützen, die der Mensch überhaupt teilen kann – unser Genom, den Kern unseres Wesens. Aus diesem Grund MUSS jede KI-Lösung im Bereich Healthcare ganz andere Standards erfüllen als andere Bereiche. Die Konvergenz in der Branche, die wir aktuell beobachten, befreit uns nicht von äußerster Behutsamkeit und Sorgfalt.“
Chief Compliance Officer, Deutsche Telekom AG
„Die Europäischen Werte werden über die Forderung nach einer Digitalen Ethik für KI widergespiegelt. Ethisch einwandfreie Produkte und Services besitzen ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Existierenden und sind der Schlüssel zum Vertrauen der Nutzer in die KI. Es ist an uns, den Menschen, zu bestimmen, wofür und wie wir KI einsetzen, denn die Technologie an sich ist neutral.“
Geschäftsführerin der Initiative D21 und Sachverständige der Bundestags-Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“
„Digitalisierung und Innovationen bringen Chancen und Herausforderungen für Gesellschaft, Staat und Wirtschaft. Digitale Ethik bedeutet dabei, die neuen Handlungsoptionen z.B. durch KI gesellschaftlich zu bewerten. Es muss also um eine Werteabwägung, eine Interessensabwägung und auch eine Folgeabschätzung gehen.“
Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
„Zu einer Innovation gehört mehr als die reine Technik. Was hilft die beste Erfindung, wenn sie von den Menschen nicht angenommen wird? Deshalb sind die Entwicklung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz nach europäischen ethischen Leitlinien nicht nur gesellschaftlich geboten, sondern auch marktwirtschaftlich eine kluge Entscheidung.“
Professor für Philosophie an der Kath.-Theol. Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Mitglied im DIN-Arbeitsausschuss „Künstliche Intelligenz“ und Vorstand des Charta digitale Vernetzung e.V.
„Es ist Zeit für eine starke europäische Alternative!“
Vorsitzender des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz
„Systeme der Künstlichen Intelligenz sollten stets Erklärungskomponenten enthalten, die dem Menschen die Systemergebnisse verständlich machen und die Angst vor einem Kontrollverlust nehmen. Solche ethischen Prinzipien müssen schon beim Entwurf von KI-Systemen berücksichtigt werden. Selbst wenn Trainingsdaten für das Maschinelle Lernen hohe Qualitätsstandards einhalten, sind beim Einsatz von lernbasierten KI-Systemen Fehler nie 100% ausgeschlossen. Obwohl diese durch explizit gespeichertes Domänenwissen möglichst vom System selbst eingegrenzt werden können, muss eine Versicherung der Betreiber für Fehlleistungen haften.“
Vorstand HEAG Holding AG Digitalstadt Darmstadt
„Wir wollen die Daten, die unseren Bürgern helfen.“
Stadtdirektorin Stadt Heidelberg
„Durch die digitale Vernetzung entsteht ein Digitaler Twin unseres physischen Lebens. Für das physische Leben vor Ort sind die Kommunen zuständig. Dort muss es Führungskräfte geben, die dies in die Hand nehmen.“
Global Head of Industry Business Unit for Public Sector SAP SE
„Wenn es um digitale Verwaltung geht, ist Deutschland nicht vorne dran. Weder in Europa noch weltweit.“
Direktor Öffentliche Hand, Mitglied der Geschäftsleitung Cisco Deutschland
„Der Schlüssel ist nicht die Regelung der Daten. Der Schlüssel ist eine emanzipierte Führung in der öffentlichen Hand, welche das Thema verstanden hat und welche dieses Ökosystem zusammenbringt und schafft.“
Vorsitzender des Steuerungskreises Fokusgruppe Intelligente Vernetzung
„Warum schaffen wir es nicht Kommunen, Bund, Länder und Unternehmen stärker in ein gemeinsames Vorgehen zu bekommen?“
Institutsleiterin Fraunhofer FOKUS Berlin und Gründungsdirektorin Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft
„Es reicht nicht nur ein Standard zu schreiben, man muss ihn auch abprüfen.“
President & CEO EDASCA SCE und geschäftsführender Vorstand Charta digitale Vernetzung e.V.
„Wir sollten vielleicht nicht mehr in Client Server Architekturen denken, sondern in Betracht ziehen, wie man mit Cloud Service Architekturen arbeiten kann.“
Geschäftsführender Gesellschafter mc-quadrat Markenagentur und Kommunikationsberatung OHG, Vorstandsmitglied Initiative D21 und Charta digitale Vernetzung e.V.
Fishbowldiskussion:
Digitale Ethik für Künstliche Intelligenz in Deutschland und Europa – Gibt es einen europäischen Weg unabhängig von Amerika und Asien?
Künstliche Intelligenz gilt als Schlüsseltechnologie für die digitale Zukunft moderner Volkswirtschaften. In den Vereinigten Staaten sind es vor allem die Technologiekonzerne Alphabet (Google), Facebook, Apple und Microsoft, in China Baidu, Alibaba und Tencent, die die Entwicklung prägen. Sie bieten Internetsuche, Messengerdienste, Verkaufsplattformen und soziale Netzwerke an. Auf beiden Seiten fließen Milliarden in KI-Projekte, die Nutzer bezahlen zumeist mit der Freigabe ihrer persönlichen Daten. Deutschland wie auch Europa müssen bei der Künstlichen Intelligenz ihre eigene Rolle finden.
Ausgangsthese: Der Einsatz der Künstlichen Intelligenz bedarf eines Rahmens, der mit unseren deutschen und europäischen Werten, insbesondere der Würde des Menschen, im Einklang stehen muss. Ansprüche wie Respekt, Transparenz und Selbstbestimmtheit, die wir in der analogen Welt erwarten, sind umso essentieller in der digitalen Welt – denn sie bilden die Basis unserer Gesellschaft. Um die Chancen für die deutsche Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft im Umgang mit KI Technologien zu realisieren, bedarf es eines europäischen Wegs. Dieser muss die Entwicklung, den Einsatz und die Nutzung künstlicher Intelligenz verantwortungsvoll und zum Wohle der Gesellschaft voranbringen sowie ethische und ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen gestalten.
Gemeinsam mit Ihnen möchten wir über die Chancen für die deutsche Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft im Umgang mit KI-Technologien diskutieren – auf der Suche nach einem europäischen Weg. Wie können Entwicklung, Einsatz und Nutzung künstlicher Intelligenz verantwortungsvoll und zum Wohle der Gesellschaft vorangebracht werden? Wie können ethische und ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen für die Nutzung von KI gestaltet und neue Wertschöpfungspotenziale für Deutschland und Europa erschlossen werden?
Fishbowldiskussion:
Intelligent vernetzte Städte und Regionen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe – Welche Verantwortung entsteht aus der neuen Datenökonomie?
Städte und Regionen sind die Basis für einen attraktiven und starken Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland. Ihre digitale Transformation betrifft alle Bereiche des Lebens und Wirtschaftens. Sie eröffnet vielfältige Möglichkeiten zur Lösung drängender Fragen einer modernen Daseinsvorsorge, attraktiver Lebensverhältnisse, konsequenter Nachhaltigkeit, gesellschaftlicher Teilhabe und wirtschaftlicher Prosperität. In den zurückliegenden Jahren wurden weltweit und in Deutschland zahlreiche Smart-City-Projekte sowie regionale Initiativen ins Leben gerufen. Grundlage und Ausdruck dieser Entwicklung ist die Entstehung einer neuen Datenökonomie.
Der Austausch und die Nutzung von Daten bilden den Kern jeglicher intelligenten Vernetzung.
Ausgangsthese: Kommunen erzeugen und verwalten zunehmend umfangreiche Datenbestände unterschiedlichster Art, leistungsfähige IT-Infrastrukturen ermöglichen Innovationen in der Datenerhebung, -verarbeitung und -analyse, überwinden die Grenzen bestehender Sektoren und Bereiche und gehen mit dem Auftreten neuer Akteure und Geschäftsmodelle einher. Gleichfalls ist die Digitalisierung nicht allein eine technische, sondern vor allem eine gesellschaftliche Aufgabe. Die digitale Vernetzung, die fortschreitende Automatisierung und die Digitalisierung in den Basissektoren Energie, Gesundheit, Verkehr, Bildung und Verwaltung dürfen nicht zufällig geschehen, sondern müssen bewusst und in einem gemeinsam getragenen gesellschaftlichen Grundverständnis erfolgen. Der Einsatz und die Förderung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien eröffnen Chancen für neue,
kreative Lösungen, für Wachstum, Wettbewerb und Innovation. Diese Chancen müssen rechtzeitig und konsequent genutzt werden, um Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Gemeinsam mit Ihnen möchten wir daher über die Digitalisierung von Städten und Regionen diskutieren. Was bedeutet die Entstehung einer Datenökonomie für die Bürgerinnen und Bürger, die öffentliche Hand, Wirtschaft, Wissenschaft und gesellschaftliche Gruppen? Wie können die Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung und gesellschaftliche Akzeptanz gelegt werden? Wie kann „Digitale Verantwortung“ konkret gelebt und umgesetzt werden? Wie können die für den erforderlichen kooperativen Auf- und Ausbau digitalisierter und vernetzter Infrastrukturen angemessenen Formen der Kooperation und gemeinsamen Projektierung geschaffen und
unterstützt werden?
Auf dem diesjährigen Digital-Gipfel fand im Rahmen der Veranstaltung „Intelligente Vernetzung und Verantwortung in der digitalen Gesellschaft“ ein anregender Austausch zwischen den teilnehmenden Panelisten und Gästen statt. Die einleitenden Keynotes vom Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Christian Hirte, zu den Digitalstrategien der Länder, sowie von Christin Eisenschmid, Managing Director, VP and General Manager Intel Germany sowie Vorstandsmitglied der Charta digitale Vernetzung e.V, zum Thema Digitale Verantwortung der Wirtschaft, gaben eine impulsführende Einleitung zu den nachfolgenden Fishbowl-Diskussionen. “Wir müssen das Prinzip der Verantwortung für die digitale Welt übersetzen. Alle Akteure müssen sich ihrer neuen, erweiterten Verantwortung bewusst werden”, appellierte Frau Eisenschmid während Ihrer Keynote.
Zentrale Fragen in der ersten Fishbowl zum Thema „Digitale Ethik für Künstliche Intelligenz in Deutschland und Europa – Gibt es einen europäischen Weg unabhängig von Amerika und Asien?“ waren beispielsweise, ob die geplanten Investitionen der Bundesregierung in KI ausreichen sind, um neben der Technologieentwicklung auch die Entwicklung einer Digitalen Ethik voranzutreiben. Hier formulierte Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Wahlster vom DKFI sowie Mitglied der Datenethik-Kommission der Bundesregierung ganz klar, dass Deutschland eigentlich bereits ganz vorne mit dabei sei, da andere europäische Länder im Vergleich gar nicht so viel investierten. „Wir sollten auch etwas stolz drauf sein und nicht immer sagen: ‚Wir kommen mal wieder zu spät!’”In Bezug auf eine deutsche/europäische Ethik als solche, wurde im Gespräch herausgearbeitet, dass vor allem ein vertrauenswürdiger Umgang mit Daten wichtig sei.
In der zweiten Diskussion mit dem Thema „Intelligent vernetzte Städte und Regionen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe – Welche Verantwortung entsteht aus der neuen Datenökonomie?“ diskutierten Vertreter aus den Städten, Industrien sowie Vertreter der zahlreichen Forschungsinstitute mit Perspektiven zur Gestaltung von Städten und Regionen. Darunter als politischer Vertreter auch der Parlamentarische Staatssekretär Christian Hirte, der die Zusammenarbeit über föderale Ebenen hinweg hervorhob: Länder und Kommunen stärker einbinden, überall im Land gute Bedingungen sicherstellen, in der Zukunft stärker darauf achten, wie man mit Regionalansätzen die Potenziale, die sich aus der Digitalisierung ergeben, ausnutzt. Regionen so attraktiv gestalten, dass Bürger auch dorthin ziehen wollen und vor allem dort bleiben.
Die Veranstaltung fand großen Anklang beim Publikum, dass sich rege an den Fishbowl-Diskussionen beteiligte. Zudem konnte die Veranstaltung mit einem besonderen Gast aufwarten, der das Thema KI ganz greifbar werden ließ.