10.30 | Begrüßung Diskutanten Panel 1 |
Léa Steinacker, Gipfelmoderatorin
Jens Mühlner, Deutsche Telekom, Vorsitzender des Steuerungskreises der Fokusgruppe Intelligente Vernetzung, Bitkom AK, Smart City/Smart Region, Vorsitzender |
10.32 |
Impuls-Statement (Video)
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Dr. Holger Schmidt, TU Darmstadt, Digital Economist & Speaker |
10:40 | Paneldiskussion „Warum hat die digitale Vernetzung von Städten und Regionen eine so hohe strategische Bedeutung?“ (Video) |
Christian Hirte, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Parlamentarischer Staatssekretär
Valentina Kerst, Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Staatssekretärin für Wirtschaft und Digitale Gesellschaft
Dr. Holger Schmidt, Digital Economist & Speaker, TU Darmstadt
Markus Wartha, EDASCA SCE, President & CEO |
11:15 | Begrüßung Diskutanten Panel 2 | Léa Steinacker und Jens Mühlner |
11:17 | Impuls-Statement (Video) | Prof. Dr. Wolfgang M. Schröder, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Professor für Philosophie am Institut für Systematische Theologie |
11:20 | Paneldiskussion |
Christiane Boschin-Heinz, Stadt Paderborn, CDO, Leiterin Stabstelle Digitalisierung
Marco Brunzel, Metropolregion Rhein- Neckar GmbH, Leitung Digitalisierung und E-Government
Alexander Handschuh, Deutscher Städte und Gemeindebund (DStGB), Pressesprecher
Prof. Dr. Wolfgang M. Schröder, Professor für Philosophie am Institut für Systematische Theologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Dr. Jan Fritz Rettberg, Stadt Dortmund, CIIO |
12:00 | Veranstaltungsende |
Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie vertritt Christian Hirte den Minister im politischen Bereich, insbesondere gegenüber dem Bundestag und dem Bundesrat und in den Fraktionen.
In seiner Funktion als Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer gehört es zu seinen Aufgaben, bei allen Entscheidungen und Maßnahmen der Bundesregierung dafür zu sorgen, dass die spezifischen Interessen der Bevölkerung Ostdeutschlands angemessen berücksichtigt werden.
Als Mittelstandsbeauftragter setzt er sich dafür ein, die Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Beschäftigung in der mittelständischen Wirtschaft weiter zu stärken. Im Fokus stehen dabei Themen wie Fachkräftegewinnung, Bürokratieabbau, Existenzgründung oder Unternehmensnachfolge. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen in den neuen Bundesländern.
Staatssekretärin für Wirtschaft und Digitale Gesellschaft, Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft
Valentina Kerst wurde im Februar 2018 zur Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) berufen. Vom Juni 2016 bis Februar 2018 war sie Mitglied des Beirates „Junge digitale Wirtschaft“ beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und beriet Bundesministerin Brigitte Zypries zu aktuellen Fragen der Informations- und Kommunikationswirtschaft.
Sie war bis zu ihrer Berufung Referentin, Impulsgeberin und Moderatorin einer Vielzahl von Digitalveranstaltungen, zum Beispiel des WDR, der re:publica, mehrerer IHK, der FES, des VDI und der TEDx. Als Geschäftsführerin der „topiclodge – Digitalberatung“ unterstützte Valentina Kerst Unternehmen, Öffentliche Einrichtungen und Kommunen mit dem Beratungsansatz des „Coachings und Prototypings“ in den Themenfeldern Digitalstrategie, Digitalbildung und Digitalagentur.
Digital Economist & Speaker, TU Darmstadt
Dr. Holger Schmidt ist Speaker zur Digitalisierung der Wirtschaft und der Arbeit. Seine Kernthemen sind Plattform-Ökonomie, Künstliche Intelligenz und digitale Geschäftsmodelle.
Er lehrt digitale Transformation an der TU Darmstadt, schreibt Bücher und als Kolumnist für das Handelsblatt, ist Erfinder des Plattform-Index und Plattform-Ökonom bei der Ecodynamics GmbH. Als Wirtschaftsjournalist, meist für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, hat er die digitale Transformation zuvor zwei Jahrzehnte lang eng begleitet.
President & CEO, EDASCA SCE
Markus Wartha ist seit 2001 geschäftsführender Gesellschafter der Power Providing GmbH, die spezialisiert ist auf Business Development und New Opportunity Management im Umfeld von IKT- und Hightech-Produkten. Als President & CEO der EDASCA SCE verantwortet er die Entwicklung cloudbasierter Lösungen für Smart Cities & Smart Regions.
Zudem ist er Mitglied im Hauptvorstands beim Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom), Mitglied des AK Intelligente Mobilität und des AK Smart City (Bitkom) und Co-Vorsitzender der Expertengruppe Intelligente Verkehrsnetze sowie Mitglied der Expertengruppe Smart City & Smart Region der Plattform 2 des Digital Gipfels.
Des weiteren ist er Geschäftsführender Vorstand der Charta digitale Vernetzung e.V. und Präsident des ITS Germany e.V.
Professor für Philosophie am Institut für Systematische Theologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Leitung Digitalisierung und E-Government, Metropolregion Rhein-Neckar GmbH
Marco Brunzel studierte Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin sowie Verwaltungswissenschaften an der Universität Speyer und beschäftigt sich seit fast 20 Jahren sowohl mit konzeptionellen Fragen als auch mit innovativen technischen Lösungsszenarien bzgl. des Einsatzes von Informationstechnologien im Kontext staatlicher Modernisierung. Auf der Grundlage umfassender Projekterfahrungen im kommunalen EGovernment (City & Bits) bzw. der anwendungsorientierten Forschung (Fraunhofer Fokus), verantwortet Marco Brunzel seit 2016 als Bereichsleiter für das Themenfeld Digitalisierung und E-Government in der Metropolregion Rhein-Neckar und beschäftigt sich in dieser Funktion mit der Gestaltung des Digitalen Wandels im Bereich des öffentlichen Sektors. Außerdem ist er seit 2017 Fellow am Stein-Hardenberg Institut sowie Mitinitiator und Gründungsmitglied des Nationalen E-Government Zentrums e.V. sowie des Netzwerkes „Kommune 2.0 e.V.“. Darüber hinaus engagiert er sich in verschiedenen weiteren Gremien und Initiativen im Bereich der Staats- und Verwaltungsmodernisierung und lehrt als Gastdozent an der Universität Speyer.
Stadt Paderborn, CDO, Leiterin Stabstelle Digitalisierung
Christiane Boschin-Heinz ist als Chief Digital Officer (CDO) Leiterin der neu eingerichteten Stabstelle Digitalisierung der Stadt Paderborn. Diese ist verantwortlich für die Initiierung und Koordinierung von digitalen Projekten der Verwaltung und der weiteren Lebensbereiche der Stadt. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Trier und dem Referendariat in Koblenz und Berlin arbeitete sie als Justiziarin für das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz, das Polizeipräsidium Koblenz und als Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Koblenz. Zuletzt war sie persönliche Referentin des Bürgermeisters der Stadt Paderborn.
Pressesprecher, Deutscher Städte und Gemeindebund (DStGB)
Alexander Handschuh, Politikwissenschaftler, ist seit 2006 für den Deutschen Städte- und Gemeindebund tätig. Seit 2015 führt er das Referat für Planung, Politik, Koordination und Kooperationen beim DStGB. Bis 2017 leitete er das Büro des Hauptgeschäftsführers und ist nunmehr seit dem 01.01.2018 beim kommunalen Spitzenverband als Sprecher unter anderem für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, für politische Grundsatzfragen und Grundsatzfragen der Digitalisierung verantwortlich.
Seit dem Jahr 2008 ist Alexander Handschuh zudem Projektleiter des Innovators Club, einer kommunalen „Ideenschmiede“ in der rund 80 Bürgermeister, Oberbürgermeister und Landräte an Zukunftsthemen arbeiten.
Professor für Philosophie am Institut für Systematische Theologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Seit 2015 lehrt er als Professor für Philosophie an der Universität Würzburg. Zu seinen Hauptforschungsgebieten gehören neben European Studies die Politische Theorie und Rechtsphilosophie, Künstliche Intelligenz unter ethischen Gesichtspunkten, der Transhumanismus sowie Richard Wagner als Musikästhetiker.
Seit 2017 ist er Mitglied im Trägerkreis der Graduate School of the Humanities in Würzburg. Seit 2018 ist er Mitglied der Würzburger Wissenschaftlichen Gesellschaft, Mitarbeiter im DIN-Arbeitsausschuss „Künstliche Intelligenz“ am Deutschen Institut für Normung, zudem German Expert im International Organization for Standardization und Vorstandsmitglied der Charta digitale Vernetzung e.V. unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Seit 2019 ist er Mitglied im Fachbeirat „Technik im Dialog“ im Verein Deutscher Ingenieure (VDI).
CIO, Stadt Dortmund
Dr. Jan Fritz Rettberg ist Chief Innovation Officer der Stadt Dortmund. Er leitet die Stabsstelle für Innovation und Technologie im Amt des Oberbürgermeisters und koordiniert die Smart City und Digitalisierungsstrategie der Stadt Dortmund. Zuvor war er Leiter des Innovationsmanagements am ie³-Institut für Energiesysteme der TU Dortmund und verantwortete Projekte zu den Themen Energiewende, Elektromobilität und zukünftige Energieversorgungsstrukturen.
Er ist Mitglied der Geschäftsführung der Allianz Smart City Dortmund und koordiniert die Smart City Technologie-Schaufenster sowie die Einbindung der Stakeholder.
Intelligent vernetzte Städte und Regionen – Smart Cities und Smart Regions – haben sich als ein nachhaltiges Leitbild weltweiter Stadt- und Regionalentwicklung im Dreiklang soziologischer, ökonomischer und ökologischer Ziele etabliert. Städte aller Größenordnungen treiben derzeit die Entstehung neuer digitaler Anwendungen und Infrastrukturen voran, die die Bewältigung urbaner Herausforderungen wie der Energie- und Verkehrswende ermöglichen und die Lebens- und Standortqualität verbessern helfen sollen.
Für den Auf- und Ausbau einer kommunalen Dateninfrastruktur zum sicheren, geregelten Datenaustausch und für die Entstehung digitaler Ökosysteme zur Vernetzung unterschiedlicher Akteure sind Datenplattformen das zentrale Element. Diese Entwicklung auf dem Weg in eine kommunale Datenökonomie steht vor einer Richtungsentscheidung und wirft Fragestellungen auf, die Städte, Kommunen, kommunale Unternehmen und Industrie gleichermaßen fordern, wie die Bundes- und Landespolitik sowie die europäische Rahmensetzung.
Kann ein deutscher oder europäischer Weg beschritten werden, der das Zieldreieck aus Datensouveränität, Datensicherheit und Interoperabilität als Grundlage einer kommunalen Digital-Ökonomie erfüllt? Wie können Smart City-Datenplattformen auf Basis europäischer Sicherheits- und Wertestandards realisiert werden? Wie können die Chancen dieses noch nicht an internationale Betreiber verteilten Ökosystems genutzt werden?
Diese und weitere Fragen werden von Verantwortlichen und Experten in zwei Themenblöcken diskutiert.
Kann ein deutscher oder europäischer Weg beschritten werden, der das Zieldreieck aus Datensouveränität, Datensicherheit und Interoperabilität als Grundlage einer kommunalen Digital-Ökonomie erfüllt? Wie können Smart City-Datenplattformen auf Basis europäischer Sicherheits- und Wertestandards realisiert werden? Wie können die Chancen dieses noch nicht an internationale Betreiber verteilten Ökosystems genutzt werden? Diese und weitere Fragen diskutierten Verantwortliche und Experten in zwei Themenblöcken bei der Session „Smart City-Datenplattformen in Deutschland: Wie etablieren wir digital souveräne Plattform-Infrastrukturen für Kommunen?“ im Rahmen des Digital-Gipfels 2019.
Den ersten Themenblock zur Frage, warum die digitale Vernetzung von Städten und Regionen eine so hohe strategische Bedeutung hat, leitete Dr. Holger Schmidt, Digital Economist & Speaker an der TU Darmstadt, mit einem Impuls-Statement ein und legte die Prinzipien der Plattformökonomie und die Bezüge zwischen B2C- und B2B-Plattform-Typen und Smart City-Datenplattformen dar und zeigte aktuelle und zukünftige Herausforderungen auf.
Diese Impulse nahm er im Anschluss gemeinsam mit Christian Hirte, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Valentina Kerst, Staatssekretärin für Wirtschaft und Digitale Gesellschaft im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft und Markus Wartha, President & CEO von EDASCA SCE, auf, wobei klar gemacht wurde, dass Datenplattformen für Städte und Regionen von enormer Bedeutung sind und eine der letzten Möglichkeiten bieten, damit Deutschland nicht die Kontrolle über Plattformen vollständig abgibt. Die Teilnehmer machten klar, dass alle Akteure zusammenarbeiten müssen, dass die föderalistische Struktur Deutschlands jedoch viele Hürden mit sich bringen kann und dadurch die Bundesländer in der Umsetzung vor Ort eine große Rolle einnehmen. Herausgestellt wurde auch, dass die private Wirtschaft eine Rolle dabei spielt, damit eine neue kommunale Digital-Ökonomie funktioniert, in dem bei Fragen nach Datensouveränität, Datensicherheit und Interoperabilität zusammengearbeitet wird und urbane Datenräume als gemeinsame Cloudlösung nach europäischen Sicherheitsstandards geschaffen werden. Problematisch wurde die zunehmende Abhängigkeit von wenigen internationalen Anbietern gesehen, die jedoch direkt mit der nötigen Qualifizierung und mit Staatsinvestitionen als Schlüssel für eine Volkswirtschaft, die in der digitalen Entwicklung mithalten kann, im Zusammenhang steht. In diesem Rahmen wurden auch die Chancen durch eine europäische souveräne Dateninfrastruktur in Hinblick auf Smart City-Datenplattformen diskutiert. Klar wurde, dass harmonisierte Plattformstrukturen nur vorteilhaft sein können und schon jetzt durch die Zusammenarbeit der Länder innerhalb Deutschlands zielführend sind. Die Diskussion machte klar, dass Smart City-Datenplattformen nicht nur für Deutschland elementar wichtig sind, um der Digitalisierung und dem Fortschritt der Gesellschaft gerecht zu werden.
Dieser Input wurde im zweiten Themenblock aufgegriffen, indem der Frage nachgegangen wurde, was auf dem Weg zu digital souveränen Plattform-Infrastrukturen und Regionen zu beachten ist. Prof. Dr. Wolfgang M. Schröder von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg leitete die Diskussion mit einem Impuls ein, in dem er darauf einging, was digitale Souveränität und europäische Wertestandards bedeuten und welcher gesellschaftlichen Diskurs zwischen Technik und gesellschaftlichen Anforderungen benötigt wird.
Dies führte er im Anschluss in der Diskussion gemeinsam mit Christiane Boschin-Heinz, Leiterin der Stabsstelle Digitalisierung und CDO der Stadt Paderborn, Marco Brunzel, Leiter Digitalisierung und E-Government der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, Alexander Handschuh, Pressesprecher des Deutschen Städte und Gemeindebundes und Dr. Jan Rettberg, CIIO der Stadt Dortmund weiter aus. Die Teilnehmer machten klar, dass auch bei aktuellen Smart City-Projekten auf die Erwartungen der Menschen an digitale Rechte und Kompetenzen eingegangen werden muss und dies auch schon getan wird. Dabei müssen die europäischen Sicherheits- und Wertestandards immer konkret berücksichtigt werden. Um souveräne Plattform-Infrastrukturen aufzubauen, müssen Städte, Kommunen, Bund und Länder auf Interoperabilität und Normung sowie Offenheit und Zugang achten und immer alle relevanten Akteure einbezogen werden. Wichtig ist, dass kommunale Datenbeauftragte etabliert und die Koordination des internen und kommunenübergreifenden Datenaustauschs und der Zusammenarbeit gestaltet werden, gemeinsame Terminologien für den urbanen Datenraum eingeführt werden, interkommunaler Erfahrungsaustausch gefördert wird, die spezifischen lokalen Bedürfnisse und Anforderungen der Kommunen beim Aufbau einer urbanen Datenplattform berücksichtigt werden und vor allem rechtliche und organisatorische Klarheit geschaffen wird. Zusammengefasst wurde klar gemacht, dass es dabei zwar einen verlässlichen Rahmen aber gleichfalls auch Offenheit für den weiteren Diskurs geben muss. Alle waren sich einig, dass man am Ende nicht nur zu sehr auf sich selbst und die eigenen Beispiele schauen darf sondern den Blick auf die internationale Diskussion weiten und die dortigen Aspekte berücksichtigen muss. Die Diskussion zeigte auf, dass schon viele Grundlagen für digital souveräne Plattform-Infrastrukturen für Städte und Regionen vorhanden sind, viele Herausforderungen aber noch angegangen werden müssen.